Papa und die Muttermilch

Unsere Stillgeschichte fing vor 2,5 Jahren mit der Geburt unseres Sohnes Kai an. Zuvor hatten wir uns voller Vorfreude und Motivation über alle relevanten Themen rund um unser kleines großes Wunder schlau gemacht, einen meiner Meinung nach sinnlosen Geburtsvorbereitungskurs absolviert, und uns auch zur Genüge übers Stillen informiert und waren davon überzeugt, Muttermilch ist das was unser Junges braucht.

Doch nach dem die ersten Versuche den kleinen Mann an zu legen scheiterten, mussten wir uns überlegen, wie bekommen wir dieses hochgelobte Lebensenlixier jetzt in den hinein? Wir haben natürlich alles in unserer Macht stehende versucht um ihm die Sache zu erleichtern, wir haben ihn an der Brust rumgedreht, jeglichen Winkel ausprobiert, von Stillhütchen über Brusternährungsset und Stillberatung alles durchprobiert, die Brust war prall gefüllt mit dieser kostbaren Muttermilch, doch er hat sie verschmäht.

Wir wissen bis heute noch nicht warum, aber er hat es irgendwie nicht auf die Reihe bekommen richtig an der Brust zu trinken, und deshalb begann meine Anna die kostbare Milch abzupumpen… was Anfangs etwas gewöhnungsbedürftig war, zuerst ja nur mit der kleinen Handpumpe, aber dann.. als Kai immer mehr brauchte, holten wir uns so eine elektrische, so eine Hochleistungs-Industrie-Doppel-Absaugvorrichtung – und auch wenn es mir dann manchmal so vorkam, als hätten wir eine Landwirtschaft.. hat das super funktioniert und ich blicke ehrfürchtig und voller Stolz zurück wie meine Anna das alles gemeistert hat.. 🙂 Auf jeden Fall.. die Fläschchen mit Anna´s Bio-Vollmilch hat Kai runtergekübelt, gerülpst und war einfach zufrieden und voll versorgt. Das Gute daran war für mich natürlich, ich konnte den Kleinen nun auch selbst versorgen, und das Füttern seines Nachwuchses ist für einen Papa ja das größte und verbindet Vater und Kind.. 🙂 Unser zweites Baby, unser kleiner Ben, der hat von Anfang an, ohne Probleme an der Brust getrunken, war also überhaupt kein Thema. Ich kenne also beides, das Flaschen- und das Still-Baby 🙂

Die Unterschiede zwischen den Methoden sind natürlich enorm, das Stillen in der Anfangsphase kann oft mit einigen Schwierigkeiten einhergehen, einem sehr umständlich vorkommen und man kann leicht den Mut verlieren, vor allem beim ersten Kind lässt man sich oft von Freunden Verwandten und Bekannten rein reden, die meinen sie wissen alles besser. Da heißts einfach, pfeif auf die, dran bleiben, alles geben und weiter versuchen, und wenn es dann klappt, macht es sich auf jeden Fall bezahlt. Ich finde das mit den Fläschchen vor allem wenn das Abpumpen auch noch hinzu kommt, im Vergleich zum Stillen sehr umständlich, alles mitschleifen, abkochen, wieder abkühlen, … bzw. die Muttermilch kühl lagern und transportieren, erwärmen, usw. also im Vergleich, ziemlich nervig.

Aber abgesehen von den logistischen Vorteilen des Stillens, warum wollten wir unbedingt Muttermilch verabreichen und was macht die so besonders? Muttermilch ist immer verfügbar, immer richtig temperiert, und enthält alle Nährstoffe die unsere Kleinen für das Heranwachsen benötigen, inklusive Antikörper der Mutter gegen Infektionen usw. Voraussetzung ist natürliche eine ausgewogene Ernährung und ein gesunder Lebensstil der Mutter. Da kann man noch so Stolz aufs Stillen sein, wenn die Mama jedes Wochendene Kampftrinken geht, würde ich vielleicht eher eine Pre-Nahrung empfehlen 🙂 Aber was mich am meisten überzeugt, ist die Tatsache, dass es von den riesigen Konzernen, die Muttermilch-Ersatzprodukte herstellen, mit nahezu unendlichen Mitteln für Forschung und Entwicklung, keine einzige Studie gibt, die belegt, dass ihr Produkt besser ist als Muttermilch. Das heißt jetzt aber auch nicht, das die Ersatzprodukte so viel schlechter sind, und sollte das mit dem Stillen, aus welchen Gründen auch immer doch nicht klappen, kann man sein Kind natürlich auch mit gutem Gewissen damit super versorgen.

Es wird mir, vor allem bei Hebammen, oftmals schon fast zu viel Theater um die Muttermilch gemacht und die eine oder andere Hebamme im Krankenhaus war für meinen Geschmack auch schon etwas zu fanatisch davon überzeugt, die wurde von denen nicht nur als Babynahrung angepriesen, sondern fast schon als Allheilmittel gegen alles, die Heilkräfte können auch Mama und Papa verwenden.. Für alles kam der Ratschlag, versucht es doch mal mit Muttermilch.. Hautauschlag – mit Muttermilch einreiben, Augenentzündung  –  mit Muttermilch ausspülen, offene Schienbeinfraktur –  Muttermilch drauf.. 🙂 Das muss man eben einfach mal so hin nehmen denke ich… Ich sehe das wie bei den Globuli, kann helfen, muss aber nicht, aber kann auf jedenfall nicht schaden, da kenne ich mich zuwenig aus und will mir desalb kein Urteil erlauben..

Auf jedenfall war, und bin ich von den Vorteilen der Muttemilch überzeugt, würde aber nie jemanden Verurteilen der aus welchen Gründen auch immer.. nicht Stillen kann oder es einfach nicht will, das muss unterm Strich einfach jeder für sich selbst entscheiden und geht mich und auch niemand anderen etwas an.

Sooo.. Eigentlich wollte ich mit dem Beitrag auf ganz etwas anderes raus – Thema verfehlt! – aber jetzt ist der schon so ein Wälzer geworden, dass ich das dann einfach in einen neuen Artikel packe.. 🙂 Kommt dann in den nächsten Tagen… Bis dahin, machts gut meine Lieben 🙂

LG, euer Andreas (PapaBirdie) 🙂

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